In den Kleeblatt Pflegeheimen in Markgröningen und Tamm begegnen sich Schüler und Senioren im Projekt 15/75
Wie fühlt es sich an, alt zu werden? Was bedeutet es im Pflegeheim zu leben? Mit diesen und weiteren Fragen haben sich die insgesamt 17 Schüler der Realschulen Markgröningen und Tamm auseinandergesetzt, die in diesem Jahr in den Kleeblatt Häusern Markgröningen und Tamm, Egelsee am Projekt 15/75 teilgenommen haben.
Das durch den Kreisseniorenrat initiierte Projekt 15/75 verfolgt das Ziel, den Dialog zwischen den Generationen zu fördern und damit zu einem besseren gegenseitigen Verständnis beizutragen. Über den Projektzeitraum von sechs Monaten werden hierfür Patenschaften zwischen Schülern der Klassenstufe 8 und Senioren aus dem Pflegeheim oder aus dem Betreuten Wohnen geschlossen. Die Schüler verpflichten sich freiwillig dafür, sich innerhalb dieser Zeit regelmäßig mit ihren Senioren zu treffen - wie sie diese Treffen gestalten, ist ihnen freigestellt. Begleitend finden Veranstaltungen zu den Themen Demenz, dem Umgang mit dem Sterben und zu den Aufgaben der Pflegekräfte statt. Mit einem sogenannten Altersanzug können die Jugendlichen auch am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, alt zu sein.
Im Kleeblatt Markgröningen hat das Projekt 15/75 bereits im dritten Jahr in Folge unter der Leitung von Kreisseniorenrätin Inge Kaminski und Heike Röttgermann vom Kleeblatt Sozialdienst stattgefunden. 11 Schüler und 10 Senioren haben das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Dazu gratulierten bei der feierlichen Zertifikatsübergabe neben Kleeblatt Geschäftsführer Stefan Ebert auch die Vorsitzende des Kreisseniorenrats Nora Jordan-Weinberg sowie Lehrer Nico Vincon, der das Projekt seitens der Realschule Markgröningen begleitet hatte. Schon zum dritten Mal dabei war auch Kleeblatt-Wohnen-Bewohner Kurt Moritz. „Der Umgang mit den Schülern macht mir viel Spaß. Besonders gefällt es mir, mit so unterschiedlichen Charakteren in Kontakt zu kommen und zu erfahren, was die jungen Menschen heute bewegt“, so Moritz.
Erstmalig wurde das Projekt 15/75 in diesem Jahr gemeinsam mit der Realschule Tamm im Kleeblatt Tamm, Egelsee durchgeführt. Die dortigen Projektleiterinnen Hildegund Gramespacher vom Kreisseniorenrat und Marion Hermann vom Kleeblatt Sozialdienst begleiteten sechs Schüler und Senioren durch das gemeinsame Projekt. Zur abschließenden Zertifikatsverleihung ließen es sich Bürgermeister Martin Bernhard und Schulleiter Andreas Schreiner nicht nehmen, den Teilnehmern zu gratulieren. Auch Kleeblatt Geschäftsführer Stefan Ebert und Kreisseniorenratsvorsitzende Nora Jordan-Weinberg beglückwünschten die Projektteilnehmer. In ihrem Abschlussbericht beschreibt Schülerin Stefani Marzeva das Erlebte: „Ich habe erfahren, dass der Unterschied zwischen Jung und Alt gar nicht so groß ist – vielleicht ist nur die Weise, mit der wir die Sachen angehen, anders.“
Kleeblatt Geschäftsführer Stefan Ebert sieht im Projekt eine Bereicherung für alle Beteiligten: „Unsere Bewohner haben durch das Projekt 15/75 eine tolle Möglichkeit, der jungen Generation zu begegnen. Schüler und Senioren können voneinander viel lernen und profitieren beide von diesem gelungenen Austausch.“ Das besondere Engagement der Teilnehmer unterstreicht Nora Jordan-Weinberg: „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Jugendliche freiwillig in ihrer Freizeit für ältere Menschen engagieren. Dieser Einsatz, aber auch der Mut der Senioren, sich auf dieses Projekt einzulassen, verdient unsere Anerkennung“, so Jordan-Weinberg.
Zur Zertifikatsverleihung im Kleeblatt Markgröningen trafen sich nochmals alle Projektteilnehmer.
Erstmalig hat das Projekt 15/75 im Kleeblatt Tamm, Egelsee stattgefunden. Gemeinsam wurde der erfolgreiche Projektabschluss gefeiert.