Gelungener Generationenaustausch im Projekt 15/75


Je 15 Schüler und Senioren haben an der zweiten Auflage des Projektes 15/75 in Markgröningen teilgenommen. Den Abschluss bildete nun eine feierliche Zertifikatsverleihung.

 

Mehr als 60 Jahre trennen die 30 Teilnehmer des Patenschaftsprojektes 15/75, das auf Initiative des Kreisseniorenrates nun schon das zweite Mal im Kleeblatt Markgröningen stattgefunden hat. 15 Schüler der Realschule Markgröningen und 15 Senioren des Kleeblatt Pflegeheimes und des Kleeblatt Wohnens haben sich für das Projekt im vergangenen Schuljahr in Zweierteams zusammengeschlossen. Den feierlichen Abschluss fand das Projekt nun in der Verleihung der Teilnehmerzertifikate, die im Kleeblatt Markgröningen stattfand.

Den Auftakt des von Projektleiterin Inge Kaminski moderierten Abends bildete der Auftritt des Realschulchors, der das Lied „Ein hoch auf uns“ zum Besten gab. Im Anschluss begrüßte Kleeblatt Geschäftsführer Stefan Ebert die Anwesenden. „Das Projekt 15/75 ist ein wirklich großartiges Projekt, das Alt und Jung verbindet. Beide Seiten profitieren sichtlich von diesem Austausch“, sagte Ebert. „Unseren Bewohnern hat die gemeinsame Zeit viel Freude bereitet, weshalb einige bereits das zweite Mal am Projekt teilgenommen haben“, so Ebert weiter. Auch der Projektschirmherr Bürgermeister Rudolf Kürner lobte das Projekt und das gelungene Miteinander der Generationen, das zu einem lebendigen Zusammenleben im Haus beitrage. Von der Realschule Markgröningen sprach Roman Kron, stellvertretender Schulleiter, allen Beteiligten seinen Dank aus. Die Vorsitzende des Kreisseniorenrats Nora Jordan-Weinberg betonte das Engagement der Projektteilnehmer: „Es ist nicht selbstverständlich, dass junge Menschen mit älteren in Kontakt treten. Dass sich die Schüler freiwillig zu diesem Projekt angemeldet und ihre Freizeit eingebracht haben, verdient Anerkennung. Auch die Senioren, die sich auf die Patenschaft eingelassen haben, haben zum Gelingen des Generationenaustausches maßgeblich beigetragen.“

Bevor die Feier mit der Verleihung der Zertifikate zu ihrem Höhepunkt überging, zeigte die Jazz-AG der Realschule ihr Können und erntete dafür großen Beifall. Applaus erhielten auch die Schüler, die ihre Zertifikate zusammen mit einer Projektdokumentation aus den Händen von Inge Kaminski, Roman Kron und Heike Röttgermann vom Kleeblatt Sozialdienst empfingen.

Dass durch das Projekt 15/75 nachhaltige Verbindungen entstehen, zeigte der Beitrag der Schülerin Lea Steinke. Sie schrieb ein Gedicht, das sie der Kleeblatt Bewohnerin Doris Wild widmete und während der Feier vortrug. Für besonderes Engagement wurden vier Schüler mit vorbildlich geführten Projektordnern von Nora Jordan-Weinberg ausgezeichnet und erhielten ein zusätzliches Dankeschön. Einen Dank an die Schüler hatten auch die Senioren vorbereitet. Als „Kleeblatt Rentnerband“ besangen sie die Zeit im Projekt auf die Melodie von „Ein Vogel wollte Hochzeit machen“. Beim gemeinsamen Ausklang hatten alle Projektbeteiligten anschließend nochmals die Gelegenheit, sich über die Erlebnisse im Projekt 15/75 auszutauschen.

Über das Projekt 15/75

Mit dem Ziel Generationen zu verbinden, wurde das Projekt 15/75 durch Luise Völkel vom Kreisseniorenrat ins Leben gerufen. Seit dem Schuljahr 2010/2011 leitet sie das Projekt in Bietigheim. Im letzten Jahr fand das Projekt 15/75 erstmalig unter der Leitung von Inge Kaminski vom Kreisseniorenrat und Sozialdienstmitarbeiterin Heike Röttgermann im Kleeblatt Markgröningen statt. Die Schüler der Realschule Markgröningen absolvieren das Projekt 15/75 im Rahmen des Sozialprojektes in Klassenstufe 8. Jeder Schüler bekommt eine Seniorin bzw. einen Senior aus dem Kleeblatt als Partner zugewiesen, mit dem er sich im Projektzeitraum regelmäßig trifft. In begleitenden Gesprächsrunden werden den Schülern Themen wie die Auswirkungen von Demenz, der Umgang mit dem Sterben oder die Aufgaben der Pflegekräfte vermittelt. Am eigenen Leib können die Jugendlichen mit einem Altersanzug erfahren, wie es sich anfühlt, alt zu sein. Mindestens 20 Stunden müssen von den Jugendlichen für das Projekt aufgebracht werden. Das Erlebte tragen die Schüler in einem Ordner zusammen und verfassen am Ende einen Projektbericht.